Gesucht: Die 10 besten aktiven Wrestler

Sephirods Top 10:



The walking Armagedon, in den letzten Jahren hat sich kaum ein Mann so weiter entwickelt wie Lashley. Im Ring war er schon immer mehr als solide. Jetzt ist er aber ein Garant für gute Matches und selbst seine sehr bescheidene Mic-Skills wurden immer besser. Lashley wurde für mich zu einem der besten Gesamtpakete im Pro Wrestling und könnte so auch perfekt in jeder Liga weltweit funktionieren. Mit GFW Wrestling hat er es eben perfekt getroffen, da er nebenbei noch seine MMA-Sachen weiter laufen lassen kann bzw. das Wrestling neben dem MMA. Wie man es sehen mag. Den World Title von GFW hat er in seiner Karriere auch schon einige Male gehalten und seine Schlachten darum mit Drew Galloway, Ethan Carter III, Alberto El Patron waren allesamt starke Matches. Besonders gefallen hat mir im letzten Jahr seine Matchserie gegen Eddie Edwards. Beide Männer harmonieren sehr gut im Ring und lieferten echt geile Matches. Deshalb hat Lashely für mich diesen Rang verdient, er ist eine Wucht im Ring, außerhalb des Ringes wurde er auch um Äonen besser und generell beeindruckt mich seine Kraft und sein Physik im Ring ziemlich. Zu empfehlen ist auch sein Match gegen Matt Sydal von vor einigen Wochen. Lashley ist auf jeden Fall ein Mann auf den man seinen Blick werfen sollte!

Tja, wer hätte gedacht, daß aus diesem hoffnungslos wirkenden Fall mal ein richtig guter Performer wird? Wie bei Galloway/McIntyre zeigt sich mal wieder, daß es Fluch und Segen zugleich sein kann, McMahons neues Lieblingsprojekt zu werden. Hat der Chef irgendwann keine Lust mehr auf dich, war es das eben. Beide wurden viel zu früh ins Rampenlicht gestellt und haben, wie jetzt offensichtlich wird, einfach noch ein paar Jahre gebraucht, um Erfahrung zu sammeln und Selbstvertrauen zu tanken. Es wäre sehr interessant zu sehen (gewesen), was Lashley in den letzten Jahren erreicht hätte, würde er nicht zeitgleich auf seine zweifelhafte MMA-Karriere mit handverlesenen "Gegnern" bestehen.

Die aktuelle WriSpi Top 10:

1. Kenny Omega (NJPW) [19]
2. Tomohiro Ishii (NJPW) [10]
3. AJ Styles (WWE) [7]
-. Lashley (GFW/Bellator) [7]
4. Michael Elgin (NJPW) [6]
-. Penta El Zero M (Freelancer) [6]
-. Tetsuya Naito (NJPW) [6]
5. Dean Ambrose (WWE) [5]
-. Matt Hardy (WWE) [5]
-. Pete Dunne (WWE) [5]
6. Cody Rhodes (Freelancer) [4]
-. KUSHIDA (NJPW) [4]
-. Ricochet / Prince Puma (LU) [4]
7. Chris Jericho (Freelancer) [3]
-. David Starr (Freelancer) [3]
-. Kota Ibushi (Freelancer) [3]
-. WALTER (wXw) [3]
8. Drew McIntyre (WWE) [2]
-. Jeff Hardy (WWE) [2]
-. Matt Riddle (WWN) [2]
-. Shinsuke Nakamura (WWE) [2]
9. Jeff Cobb / Matanza Cueto (LU) [1]
-. Juice Robinson (NJPW) [1]
-. Ryota Hama (BJW) [1]
-. Seth Rollins (WWE) [1]

Kenny könnte noch ein interessanter Fall werden. Er hat es zwar bei niemandem in die Top 3 geschafft, schneidet ob der Anzahl an Stimmen aber sehr gut in der Gesamtwertung ab. Insgesamt werden noch 81 Punkte vergeben. Ich sehe aber nicht, daß er noch aus den Medaillenplätzen rutscht.

Clise gammelt gerade ständig in England ab, Gerry dürfte seinen Urlaub beendet haben, Sephi hat Rainerle erfolgreich riesige Narben neigeschürt ... da peilen wir #3 einfach mal bis spätestens Dienstag an!

Sephirods Top 10:




Ein Mann der gefühlt schon 1000 Namen hatte und gefühlt auch schon in fast jeder Liga weltweit angetreten ist. Ich habe lang damit gerungen ihn in diese Liste aufzunehmen. Aber meine konsumierten Wrestlingmedien lassen eigentlich nichts anderes zu. Egal ob bei Lucha Underground oder IMPACT WRESTLING spielt Johnny Mundo oder Impact eine große Rolle und liefert fantastische Matches ab. Alleine seine grandiose Schlacht gegen Rey Mysterio Jr. bei Lucha Underground hat mich wieder mit offenem Mund da stehen lassen oder eher sitzend auf der Couch...Auch seine Promos als Leader des World Wide Undergrounds gefallen mir sehr gut. Für mich hat Mundo einfach diesen Faktor den man schwer beschreiben kann. Auch wenn ich weiß das Impact oder wie man ihn nennen möchte, einen recht schweren Stand bei einingen (auch hier im Forum) hat. Er ist eben so eine Art Worker, die man einfach mag oder nicht. Sein Debüt bei IMPACT WRESTLING hat mir auch gefallen, wie auch sein Match gegen Low Ki. Auch durch seinen Erfolg bei AAA ist Johnny für mich ein Mann, der mit einem Verbleib in der WWE niemals das geworden wäre was er jetzt ist. Ob der Platz 3 zu hoch ist? Vielleicht! Aber für mich ist er eine Person auf die man immer setze kann, wenn man unterhalten werde möchte!

Heilige Scheiße, das ist doch eine muskulösere Version von X-Pac auf dem Bild!

Du hast ja schon in deine Erklärung miteinfließen lassen, daß Mundo hier nicht unbedingt die größten Fans hat. Kann ich so unterschreiben! Ich finde ihn nicht schlecht, aber er läßt mir einfach zu viele Dinge vermissen, die mir beim Pro-Wrestling wichtig sind. Mundo hat 'nen Knallerlook, hatte zumindest bei WWE den dazu passenden Superstar-Entrance und zählt ohne jeden Zweifel zu den atlethischsten Wrestlern seiner Generation. Das war's dann aber auch schon für mich. Müßte ich ihn in wenigen Worten beschreiben: Shawn Michaels ohne Magie. Mundo sieht gut aus, seine Moves sind sauber. Aber mir fehlt jegliche emotionale Investition in seinen Charakter. Er ist einfach ... da.

Passend dazu seine wirklich seltsame Scheiße im Podcast von X-Pac:

Christopher Gaspare (PWPodcasts.com) schrieb:In WWE, he needed agents or veterans to tell him not to [do] things that didn’t make sense because he was young. For instance, he had an idea where he wanted to head spin on someone’s stomach as a move. Nobody would allow him to do it until Jeff Hardy did and sold for him. When he went backstage, Arn Anderson told him, “First I don’t know how you did that, but second, I don’t know why you did that.” [...] He also claimed he left WWE because he didn’t feel he was being listened to when he pitched ideas. For instance, he pitched a tanning bed match to Vince where the loser would be put in a tanning bed for too long. (Link.)

Ja, leck mich am Sack. Kein Wunder, daß er bei diesem Input nicht ernstgenommen wurde. Das ist Müll!

Das beschreibt auch genau das, was ich mit Mundo assoziiere: Ich glaube absolut, daß er an kreativen Ideen interessiert ist. Aber im Endeffekt ist er einfach ein Gymnast und kein Wrestler, dem ich seinen Siegeswillen abnehme. Das hat - um bei dem oben genannten Beispiel zu bleiben - bei Shawn Michaels funktioniert, weil er uns an seiner Geschichte hat teilhaben lassen und sich jeder Fan auf gewisse Weise mit diesem arroganten Drecksack identifizieren konnte, der letztendlich eben nur WWF Champion werden wollte. Seine Athletik und sein extrovertiertes Auftreten waren eine Zugabe. Stilmittel, um sich von den anderen Wrestlern abzuheben. Bei Mundo? Nix, gar nix. Ich empfinde totale Apathie, wenn er im Ring steht. Ein Steak ohne Würze.

Zugegeben aber: Ich hab ihn in den letzten Jahren maximal bei LU gesehen. Und auch dort nur sehr selten. Kann also natürlich sein, daß meine Kritik an ihm längst obsolet geworden ist.

Chris' Platz #03



Hiroshi Tanahashi (New Japan Pro Wrestling

Erfolge: IWGP Heavyweight, IWGP Intercontinental Champion & NEVER Openweight Six Man Tag Team Champion

GOACE!!! Hiroshi Tanahashi hat sich bei mir dann mal auf dem Treppchen Platz gemacht. Das Ace von New Japan ist 40 Jahre alt und ist immer noch quick lebendig wie ein Anfang 20er, wenn ich Menschen Kämpfe zeigen müsste, die keinerlei Schimmer vom Wrestling hätten, dann wären das Kämpfe von Hiroshi Tanahashi. Es gibt vielleicht keinen Wrestler der mit soviel verschiedenen Stilen und Gegner umgehen kann, wie er.

Nimmt man Kämpfe gegen Okada, jup die waren alle großartig. Kämpfe gegen Naito, jau ebenfalls sahnig. Kämpfe gegen Fale? Wo andere an dieser samoanischen, dicken, brecherischen Hürde sich die Zähne ausbeißen würden, legt Tanahashi einfach mehrere gute Matches mit dem Big Man vom Bullet Club hin. Doch was macht Tanahashi eigentlich wirklich aus? Die meisten neu gewonnenen Fans präferieren von der Top New Japan Riege wohl aller meistens Kazuchika Okada oder Kenny Omega, und vielleicht gehöre ich ja auch zu denen, aber wo Tanahashi vor diesen beiden steht ist in der Charakterarbeit!

Das Ace kann alles! Je nach Crowd Reaktionen, Wrestler (also Gegner) und Matchverlauf präsentiert er sich kurzum als cocky heel, als absolutes Face oder als arroganter Hansel - Der Mann kann einfach alles. Mir ist leider entfallen gegen welchen Gegner es im diesjährigen G1 war, aber dort hat man gesehen wie Tanahashi einfach ganz cool abheelt. War eine grandiose Vorstellung. Man muss Tanahashi nicht mögen, man muss ihn nicht hardcore abfeiern, aber man sollte ihn respektieren: Der Mann hat NJPW quasi alleine wieder auf die Landkarte gebracht, ist Rekordhalter in Sachen Titelverteidigungen des IWGP Heavyweight Championship Belts und hat um diesen Gürtel in unzähligen Schlachten gegen viele verschiedene Gegner immer großartige bis sehr großartige Matches geworkt. Tana-san dir gehört mein 3. Platz!

Eigentlich hätte ich den "King" auf Platz 2 erwartet, doch bei aller Sympathie...es reicht "nur" noch für Rang 3. Als ich Shinsuke zum ersten Mal erblickt habe, hat es mir fast die Socken ausgezogen. Er hat es geschafft, mich sofort in seinen Bann zu ziehen. Sein Charisma ist schier unglaublich und für mich ein riesiger Bestandteil der Faszination Shinsuke Nakamura. Seine Promos bei NJPW fand ich trotz Sprachbarriere eindrucksvoll und überzeugend. Auch wenn ich keine Ahnung habe, was er z.B.: vor seinem Match gegen AJ Styles bei WrestleKingdom gesagt hat, saß ich nickend vor dem Fernseher. Dieses Match hat mich nicht nur zum Shinsuke Fan gemacht, sondern auch das Interesse für NJPW geweckt. Seit diesem Tag habe ich auch schon Matches gesehen die qualitativ vielleicht sogar noch besser waren, doch Shinsuke vs. AJ ist definitiv eine Paarung die ich mir für WrestleMania wünsche.

Zum Rest hat Steffen eigentlich alles gesagt was es zu sagen gibt, deshalb erspare ich mir jetzt eine langatmige Analyse seiner Stärken und Schwächen. WWE hat offensichtlich Probleme Shinsuke so zu positionieren wie er es sich verdient hätte. Titelmatch Story gegen Jinder Mahal hin oder her, Nakamura kommt einfach nicht so zur Geltung wie in seiner Heimat. Er ist zusammen mit AJ, KO und Sami Zayn ganz sicher die Elite (...The Elite! The The Elite! Break it down! The Elite! The The Elite! ) der Ringgeneräle bei SmackDown!, doch so richtig angekommen ist er im Main Roster noch nicht. Ein Titlerun scheint unvermeidbar, doch wahrscheinlich kommt er für Shinsuke noch zu früh. Man sollte da wirklich eine schöne Geschichte erzählen und die Fans darauf brennen lassen, ihn als Champion sehen zu können. Momentan kommt das noch alles recht halbgar daher.

Nichts desto trotz ist und bleibt Shinsuke Nakamura für mich einer der besten Wrestler auf diesem Planeten. NJPW Shinsuke wäre locker auf Platz 2 gelandet, WWE Shinsuke muss sich mit Rang 3 begnügen. YeaOoooooh!

Pfft, der Zappelphilipp hat ja nicht mal Micwork!

Auf meinen Bronzeplatz freue ich mich schon eine ganze Weile. Denn so oft Gerry und ich beim allwöchentlichen Schwank über das Wrestling-Geschehen übereinstimmen: Bei keinem Wrestler geht unsere Meinung so weit auseinander wie bei Brrrock Lllesnar! Unser Fazit zu seinen aktuellen Künsten ist nicht nur unterschiedlich – es ist komplett konträr zueinander. Was unser Quotenösi als (negativ konnotierte) Kritik anbringt, könnte ich 1:1 in meine Lobeshymne schreiben. Müßte ich einen Pro-Wrestler ganz nach meinem Geschmack zusammenbasteln: Er wäre Brock Lesnar sehr, sehr ähnlich! Und zwar exakt in der Variante, die wir gerade bei World Wrestling Entertainment sehen. Nur ohne Phallus auf der Brust. Klingt bescheuert? Kein Problem: Ich kann mich ja sowieso nicht kurz fassen …

Pro-Wrestling ist ein so großartiges Hobby für mich, weil ich mir jederzeit die Rosinen rauspicken kann. Wie bei Filmen oder Serien bin ich nicht an ein Genre gebunden. Ich schaue einfach, worauf ich gerade Lust habe und werde auf diese Weise selten enttäuscht. Was immer langweilig klingt, kommt im besten Fall eben gar nicht erst auf meinen Bildschirm. Und wenn doch, habe ich mich bewußt drauf eingelassen. Comedy ist dufte, mich unterhalten unbeholfene und hungrige Rookies, bei der richtigen Portion Lust flippe ich bei einem dumpfen Spotfest oder einem sinnlosen Death Match aus. Bei all den Kategorien, die unser Hobby mit sich bringt, gibt es aber ganz klar eine Präferenz: Wrestler, denen ich den Kämpfer abkaufe, bei denen offensichtlich ist, daß sie strategisch vorgehen und die dabei noch so glaubhaft wie möglich zu Werke schreiten – natürlich im klar abgesteckten Wrestlingrahmen mit all seinen kuriosen Eigenheiten.

Brock Lesnar ist für mich die Personifikation von Pro-Wrestling. Ein lebendig gewordener griechischer Gott mit einer absurden Statur und noch absurderen Fähigkeiten. Seine Errungenschaften sprechen für sich. Als Sophomore die Heavyweight Championship der höchsten College-Klasse im Ringen eingetütet, mit minimaler Vorbereitung UFC Heavyweight Champion geworden und davor noch mit einem Fuß im 53-Mann-Kader eines NFL-Teams gelandet. Wir gewöhnlichen Menschen können so was nicht! Ach ja, ein Pro-Wrestling-Naturtalent ist er auch noch gewesen. Und ganz nebenbei knallt er Sable. Nicht schlecht, Herr Specht! Gibt unangenehmere Möglichkeiten, den Tag ausklingen zu lassen.

Aber der kann doch nicht mal reden, höre ich Gerry in meinem Ohr. Doch, kann er. Aber eben wie ein Mensch, nicht wie eine Karikatur im WWE-Affenzirkus. Ja, vielleicht gibt’s von ihm keine cleveren Wortspiele, keine blumigen Catchphrases. Trotzdem ist es glaubhaft, wenn er in knappen Worten erklärt, wem er diesmal den Arsch aufreißen wird. Denn genau das kann er: Arsch aufreißen. Wer aussieht wie Brock Lesnar, muß nicht einmal halb so gut reden können wie Chris Jericho, The Rock oder Steve Austin. Was er am Mikro vermissen läßt, macht er mit Authentizität wett. Ich glaube ihm, was er sagt. Es ist kein Bullshit. Da redet kein Skript aus ihm, keine penible Vorgabe von Vince McMahon. Es spricht ein Sportler, ein Kämpfer, der seinen Worten Taten folgen läßt. Für den Rest hat er Paul Heyman.

Aber der ist doch langweilig, plärrt der Gerry in meinem Kopf weiter, immer nur Suplessen! Was soll ich sagen? So läuft’s halt. Hoppla, das Laufspiel funktioniert? Bittesehr, Herr Runningback, hier ist das Schweinsleder! Georges St-Pierre hat Josh Koscheck 25 Minuten lang nur mit einem Left Jab besiegt. Warum sollte er was anderes machen? Es hat gereicht. Ronda Rousey hat ihre Gegnerinnen jahrelang mit zwei Aktionen besiegt: einem Takedown und einem Armbar. Bei Brock Lesnar ist es der Suplex. Nicht die Offense muß sich umstellen, sondern die Defense. Nicht GSP hat sich umstellen müssen, sondern Koscheck. Nicht Ronda Rousey mußte sich anpassen, ihre Gegnerinnen mußten es. Und so liegt es auch gar nicht an Brock, den Suplex zu stoppen. Wer auch immer gegen ihn kämpft, muß sich einfach besser vorbereiten. Oder eine Naturgewalt wie Braun Strowman sein.

Mir ist selbstverständlich bewußt, daß ich es mir mit diesen Aussagen einfach mache und Pro-Wrestling eben doch kein echter Sport ist. Und, klaro, ich würde es genauso kritisieren, würde jeder Athlet auf exakt diese Weise seine Kämpfe bestreiten. Worauf ich hinauswill, ist vielmehr die Kämpfer-Narrative: Brock Lesnar handelt mit einer klaren und nachvollziehbaren Strategie. So wie es ein echter Sportler machen würde. Die eigenen Stärken betonen, die Schwächen des Gegners ausnutzen.

Goldberg vs. Lesnar ist für mich die mit Abstand beste Fehde, die WWE in den letzten Jahren kredenzt hat. Da sind keine “WWE-Charaktere” aufeinandergeprallt. Es waren zwei Menschen mit klaren Zielen, wenig Brimborium und viel Emotion. Auf der einen Seite der alternde Goldberg, der seinen Fans und seiner Familie ein letztes Stelldichein als Superheld geben möchte. Auf der anderen Seite Brock Lesnar, der immer noch an der Niederlage bei WrestleMania XX zu knabbern hat und sie endlich ausradieren möchte. Dazu Paul Heyman für die nötige Würze.

Der Kampf bei der Survivor Series konnte gar nicht besser gebookt sein. Lesnar wurde nicht gesquasht, er wurde nicht demontiert. Er wurde einfach nur überrumpelt. Als sich Lesnar lachend erhoben hat, weil der alte Mann ihn doch gerade tatsächlich zu Boden werfen konnte, wurde Bill Goldberg zum James Ellsworth der Anderswelt: Er war auf einmal der Underdog, der dank seiner zwei Fäuste die “fighting chance” wahrgenommen hat. Ein lucky punch, mehr nicht. Goldberg hatte seinen Moment. Aber er war noch lange nicht der bessere Kämpfer. Nicht an diesem Abend, schon gar nicht bei WrestleMania.

Das war keine komplizierte Storyline, es war ein nachvollziehbarer Angle mit zwei authentischen Kämpfern, die sich auf die Glocke geben wollen. Pro-Wrestling auf seine Grundlagen heruntergebrochen. Mehr braucht es für mich gar nicht. Und genau so was geht eben nicht mit dem “Kingslayer” Seth Rollins, der alle Mühe hat, seine Promo-Eckpunkte abzuarbeiten. Das geht nicht mit Roman Reigns, der so fest im WWE-Korsett steckt, daß er plötzlich verloren geht, wenn er sich nicht mehr an seinen Einsatz erinnern kann. Es geht auch nicht mit Bray Wyatt, der große Reden schwingt, aber dann doch immer verliert. Es geht aber sehr wohl mit Brock Lesnar, einem glaubhaften … Menschen.

Daß er eben nicht jede Woche im Ring steht, um von Vince persönlich strukturierte Promos zu rezitieren, macht es nur noch besser. Jeder Auftritt ist wichtig. Befindet sich Brock Lesnar auf dem Bildschirm, passiert etwas von Relevanz. Über welchen Wrestler läßt sich das heutzutage noch sagen? Brock Lesnar auf der #3!

So, ich bin mal weg von den, äh, gruppierenden Bewertungen:

1. Kenny Omega (NJPW) [19]
2. Shinsuke Nakamura (WWE) [10]
-. Tomohiro Ishii (NJPW) [10]
4. Brock Lesnar (WWE) [8]
-. Hiroshi Tanahashi (NJPW) [8]
-. Johnny Mundo (LU) [8]
7. AJ Styles (WWE) [7]
-. Lashley (GFW/Bellator) [7]
9. Michael Elgin (NJPW) [6]
-. Penta El Zero M (Freelancer) [6]
-. Tetsuya Naito (NJPW) [6]
12. Dean Ambrose (WWE) [5]
-. Matt Hardy (WWE) [5]
-. Pete Dunne (WWE) [5]
15. Cody Rhodes (Freelancer) [4]
-. KUSHIDA (NJPW) [4]
-. Ricochet / Prince Puma (LU) [4]
18. Chris Jericho (Freelancer) [3]
-. David Starr (Freelancer) [3]
-. Kota Ibushi (Freelancer) [3]
-. WALTER (wXw) [3]
22. Drew McIntyre (WWE) [2]
-. Jeff Hardy (WWE) [2]
-. Matt Riddle (WWN) [2]
25. Jeff Cobb / Matanza Cueto (LU) [1]
-. Juice Robinson (NJPW) [1]
-. Ryota Hama (BJW) [1]
-. Seth Rollins (WWE) [1]

Shinsuke Nakamura hat einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht und könnte, wäre er bei WWE nicht so beliebig, noch ein paar Pünktchen mehr auf dem Tacho haben. Auf der #2 vermute ich bei drei von vier Abstimmungen denselben Wrestler und damit einhergehend die sichere Nr. 1 des WriSpi-Rankings. Es wird ein sehr verdienter Gewinner sein. Ob die Prognose stimmt, möchte ich gern bis spätestens Freitag erfahren!

Rainmakaaaaaaaah!

Auch wenn ich Okada bei der regelmäßigen Fachsimpelei (bzw. Streiterei ) mit Steffen oft schlecht rede, so muß ich ihm "off Gimmick" einfach Respekt zollen. Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass der amtierende IWGP Champion in jeder Rangliste in den Top 3 vertreten sein sollte. Der Mann hat alles was man braucht um heutzutage an der Spitze der Wrestling Welt zu stehen.

Sein Look erinnert mich irgendwie an einen Charakter aus Final Fantasy. Da ich diese Spiele (vor allem die Teile 7 - 10) liebe, hat er bei mir automatisch einen Stein im Brett. Er wrestlet nicht nur wie ein Superstar, er sieht auch wie einer aus. Kein Wunder, dass NJPW ihn zum Gesicht der Company auserkoren hat. Im Gegensatz zu Naito und Kenny kommt er sehr "clean" rüber und schafft damit das perfekte Gegengewicht zu den rebellischen Rabauken von LIJ und dem Bullet Club. Er ist der perfekte Golden Boy (no pun intended!) und allein sein Entrance schreit schon Superstar! Sein Theme ist geil und bringt einen schon nach wenigen Klängen in die richtige Stimmung um einem weiteren Okada Klassiker beizuwohnen. Die goldenen Roben und die Rainmakaaaaaaaah Poooooooseeeeee passen dabei ebenso ins Bild und ganz nebenbei strahlt er diese leichte Arroganz bzw. Coolness (Nach dem Motto: Ja, ich bin der Champ und ich bin verdammt noch mal besser als jeder andere Wrestler auf diesem Planeten." aus. Sein ganzes Gimmick passt einfach wie die Faust aufs Auge und mit Gedo hat er auch noch den perfekten "Cheerleader" im Schlepptau. Fantastisch! Da kann sich WWE bei ihren Topleuten einiges abschauen.

Im Ring ist Okada ebenfalls über jeden Zweifel erhaben. Was hat der Mann bereits für Klassiker auf die Matte gezaubert?! Besonders im Gedächtnis hängen geblieben sind mir persönlich natürlich die Schlachten gegen Kenny Omega. Doch auch gegen Naito, Tanahashi, Shibata, EVIL, Bad Luck Fale & Co. bleiben keine Wünsche offen. Der Champion schafft es immer wieder sich seinem Gegenüber anzupassen und dessen Stil mitzugehen bzw. mit seinem Eigenen zu vereinen um ein flüssiges Match abzuliefern. Diese Eigenschaft macht für mich einen exzellenten Wrestler aus und es gibt kaum Jemanden der dies so perfekt beherrscht wie Kazuchika Okada. Man ist zwar fast geneigt zu behaupten, dass NJPW's Roster dermaßen gespickt mit Top Talenten ist, dass es ihm ja quasi leicht fällt mit Jedem ein Top Match abzuliefern, doch bei ihm sieht alles immer so leicht aus. Manche Menschen sind einfach dafür geboren worden um im Ring zu stehen und die Wrestling Fans zu unterhalten. Okada gehört definitiv zu diesen Menschen.

Über die Promos kann ich bei den japanischen Jungs natürlich nicht viel erzählen, denn ich verstehe sie schlicht weg nicht. Müsste ich aber rein von der "Delivery" des Gesagten ausgehen, so sehe ich Okada ein wenig hinter Naito und Kenny. Im Gegensatz zu WWE sind Promos bei NJPW allerdings sowieso Nebensache. Auf die Ringleistung kommt es an und da steht der Champion, nicht nur wegen seines Gürtels, über der Konkurrenz. Auch wenn ich Steffen gegenüber mehr als einmal erwähnt habe, dass ich mir einen Titelwechsel wünschen würde, so kann ich verstehen, warum man Okada den Gürtel lässt. Man baut ihn einfach sensationell gut auf und bastelt schon jetzt an seinem Legendenstatus. Außerdem hebt es den nächsten IWGP Champion automatisch auf eine höhere Stufe, weil er diesen Kazuchika Okada besiegt hat. Ob das am Ende wirklich Kenny Omega oder doch Tetsuya Naito sein wird...man wird sehen. Ich persönlich kann mit Beiden sehr gut leben und sie sind auch momentan die Einzigen, abgesehen von Tanahashi natürlich, denen ich diese Ehre zuteil lassen würde.

Gibt es auch was Negatives über Okada zu berichten? Nicht wirklich! Der einzige Kritikpunkt den ich bei ihm habe, und der ist wirklich kaum der Rede wert, ist sein Finisher. Jaaa, ich weiß! Der Lariat ist in Japan heilig. Mir persönlich ist er aber einfach zu schwach! Viele seiner Gegner verkaufen ihn natürlich grandios und der japanische Kommentator kommt ebenfalls auf seine Kosten, doch ich will als Superstar nicht von einem Clothesline besiegt werden. Da ist ja die Vorbereitung (Tombstone Piledriver) 3 Stufen härter als der eigentliche Finisher. Wenn man das mit Kenny's "One Winged Angel", Naito's "Destino" oder Tanahashi's "High Fly Flow" vergleicht, kommen einem fast die Tränen vor Lachen. Wie gesagt, ist eine Kleinigkeit die mich ein wenig stört, aber keineswegs ein wirklicher Negativpunkt.

Ähnlich wie bei Kenny würde ich mich wohl riesig freuen, den "Rainmaker" eines Tages auf der ganz großen Bühne zu sehen. Andererseits kann ich diese Jungs aber sehr gut verstehen, wenn sie keinen Bock haben sich dort verarschen zu lassen. In Japan lässt sich ebenfalls gutes Geld verdienen und die Topstars haben es gar nicht mehr "nötig", sich die jahrelange harte Aufbauarbeit von den Genies in Connecticut zerstören zu lassen. Wie man anhand von Shinsuke Nakamura sehr gut erkennen kann, fehlt den NJPW Jungs dann bei WWE irgendwie der Glanz den sie zuvor ausgestrahlt haben. Deshalb ist es vielleicht gar nicht mal so schlecht, wenn Okada bleibt wo er ist und uns in den nächsten Jahrzehnten mit seiner Kunst erfreut. Bedenkt man wie jung dieser Kerl noch ist, dann kann einem schon Angst und Bange werden bei dem Gedanken was da noch alles auf uns zukommt.

Okada schafft es also in Tyson King's Golden 10 den "King of Strong Style" von einem sicheren Platz 2 auf Platz 3 zu verdrängen und ich bin mir sicher, dass wir seinen Namen hier noch ein paar Mal hören bzw. lesen werden. Zu meiner persönlichen #1 hat es noch nicht gereicht, doch ich kann mir ganz gut vorstellen, dass der "Rainmaker" bei unserem Projekt hier am Ende ganz oben stehen wird. Verdient hätte er es sich alle mal.

Chris' Platz #02



WALTER (westside Xtreme wrestling)

Erfolge: wXw Unified Champion (3x), wXw World Tag Team Champion (2x), PROGRESS Atlas Champion (2x)

Wenn es ein Europäer in meine Top-3 schafft, dann ist es WALTER. Der Österreicher, der seit vielen Jahren schon in der Bundesrepublik für wXw antritt ist eine Konstante sondergleichen. Der Wiener hat bei der wXw schon gegen alles und jeden gekämpft und hat sich in Europa einen großen Namen gemacht, was ihm viele immer wieder ankreiden könnten wäre, dass er in Deutschland bleiben möchte und somit vielleicht gegen Konkurrenz aus Übersee sich nicht messen will, aber....

...Ha! WALTER ist aktiver denn je im Ausland. In England liefert er sich seit Monaten großartige Schlachten bei PROGRESS gegen Matt Riddle, daraus resultieren seine zwei Regentschaften als PROGRESS Atlas Champion. Des Weiteren ist WALTER auch endlich wieder in die USA gegangen und hat dort sich bei EVOLVE, BEYOND oder sogar bei Pro Wrestling Guerilla mit Keith Lee gemessen und einen so bleibenden Eindruck hinterlassen, dass er für PWG wieder gebookt worden ist. WALTER ist wieder in aller Munde.

Klar der gute Mann hat auch schon in Japan gecatcht und so weiter, aber die "Medienlandschaft" nimmt ihn 2017 endlich richtig wahr. Ein Grund warum er auch bei mir auf die zwei gekommen ist, ist eben seine Reiselust. Was macht den Dicken Ösi doch so besonders? Er ist als Face gut, als Heel sogar noch besser und weiß wie man sich zu verhalten hat. Seine Wucht im Ring sucht vergeblich jemanden in Europa, der Kerl ist technisch für seine Größe und Gewicht herausragend und ist zudem beweglich.

Als ich Live bei PROGRESS in London war in der vorletzten Woche, hat man wieder gesehen zu was WALTER alles in Stande ist. Das internationale Publikum verehrt Ringkampf, das Merchandise der Bande geht über den Ladentisch wie warme Semmel und der "Ringgeneral" schmeißt seine Gegner quer durch den Ring. WALTER? Platz zwei geht an dich zeitlosen fiesen Bastard mit den "härtesten" Chops der Welt!

Der Freitag ist vorbei Jungens

Komme leider erst am Dienstag dazu. Sorry!

Puh, dann lasse ich mir auch noch etwas Zeit, haha! Wir haben das Erlebnis hier zum Glück bald beendet.

Sephirods Top 10:



Ein Mann der für mich wie kein andere für die Liga TNA, GFW oder IMPACT WRESTLING steht. Habe ihn vor TNA noch nie gesehen und konnte mir so kein Bild machen. Aber wie Ethan gewachsen ist innerhalb seines TNA Runs ist unglaublich. Der Storyline Neffe von Dixie Carter, der quasi in die Liga kommt und schon von den goldenen Tellern isst, da er eben Verwandtschaft der Inhaberin ist. Nüchtern betrachtet muss man sagen das Ethan kein Gott im Ring ist. Aber sein Gesamtpaket ist unglaublich. Man muss ihn sich nur anschauen, der Mann ist für mich der Top Star der Liga. Er kann reden wie ein junger Gott und den Körper von einem hat er auch. Seine Präsenz im Ring ist unglaublich. Wenn er der Liga noch länger treu bleibt, dann wird er in einigen Jahren für mich der "Mr. TNA" sein. Er hat alle großen Namen innerhalb der Liga besiegt, egal ob Sting, Kurt Angle, Lashley, James Storm etc. Aktuell ist er der Grand Champion der Liga. Zweifacher World Champion und seine Fehde mit Rockstar Spud war auch grandios, beide hatten ein emotionales und recht heftiges Programm zusammen. Trotzdem ist er ein Mann, den ich auf langer Sicht doch irgendwann wieder bei WWE sehe. Er ist ein Mann den ich mit der Liga absolut verbinde und der mich eigentlich noch nie enttäuscht hat!