Re: Der allgemeine Wrestling-Thread!

[GoldenRainmakerWriSpis Kneipenwirt]

Alternativ wäre halt Tanahashi vs. Okada als WK Main Event. Das wäre der ultimativ "sportliche" Weg, und für Okada könnte sich der Kreis schließen.

Blöd ist halt auch, dass er jetzt schon ein Match wie Anderson, was er verlieren sollte vor der Verletzung hatte. Das könnte die Sache natürlich nochmal spannender machen, das direkte Duell gegen Okada muss er wohl fast gewinnen, ein TLD wird fast nicht mehr reichen, außer Okada verliert gegen Kaliber wie Ishii oder Nagata.

[SteffenKing Of Stooge Style]

Sehe ich identisch! Die andere Lösung ist eigentlich wirklich nur Okada gegen Tanahashi. Ein ausgeglichener B-Block wäre sehr spannend gewesen. Am Ende verteidigt Okada den Titel gegen die Leute, gegen die er verloren hat; Nakamura würde zeitgleich die Leute um den Koffer schlagen, gegen die er im Climax unterging. Und ja ... schon könnten beide stark zum wichtigen 4. Januar gehen. Da Shinsuke nun auch so lang nicht mehr um den ganz großen Gurt gekämpft hat, würde es nur Sinn ergeben.

[Mr. McMahonWriSpis Kneipenwirt]

WWE is deeply saddened that Roderick Toombs, aka “Rowdy” Roddy Piper — WWE Hall of Famer and Intercontinental Champion — passed away today at the age of 61.

Irgendwie fühlt man sich doch als Fan der alten Garde etwas hilflos zurzeit.
Zuerst Dusty, dann wird die Legende von Hogan von der Hipster Internet Political Correctness-Crew zerstört und jetzt stirbt der Hotrod mit gerade mal 61.

Auf jeden Fall war Roddy Piper ein hervorragender Entertainer. Das letzte Mal, wo er mir wirklich prägnant in Erscheinung trat, war 2009 in der Fehde gegen Jericho, wo es noch einmal hervorragende Promos von ihm gab.

[SteffenKing Of Stooge Style]

Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich das traurige Piper-Thema an dieser Stelle mal überspringe. Mich hat lange kein Tod mehr so schockiert. Zumal "Hot Rod" in den letzten Wochen ja auch recht fit wirkte ...  

Wie zumindest der olle Show weiß, schaue ich mich gerade durch das Jahr 1994 der WWF. Da "Monday Night Raw" nur 'ne Stunde lang war und aus vielen Jobber-Kämpfen bestand, geht das abends immer mal gut weg. Vorher kannte ich nur die fünf PPVs aus dem Jahr -- nun bin ich doch überrascht, wie anders sich die "New Generation" im Kontrast zu meinen Erwartungen anfühlt. Mit den heutigen Maßstäben ist es richtig ungewohnt, daß es allen Kämpfern wirklich noch darum geht, zu gewinnen. Da attackiert ein Face-Tatanka beim KOTR auch mal einen Heel Owen Hart vor dem Ringgong ... und es gilt schlichtweg als clever, weil der Weg zum Finale lang und erschwerlich ist. Drei Wochen später gewinnt Heel Jeff Jarrett durch Countout gegen Face-Tatanka und fordert sofort einen Re-Start, weil er nur durch klare Siege bekannt sein möchte.

In einer Zeit, in der 80 Prozent aller Heels aus Faulheit nur noch "chickenshit" sind und sich die Authority jede Logiklücke durch totalen Quatsch wie "best for business" rechtfertigt, ist das gerade unheimlich erfrischend. Konfrontationen, die heute in zwei Wochen durchgezogen werden, dauerten damals ein halbes Jahr und wurden nacheinander logisch aufgebaut und pünktlich zum PPV vertieft. Klar, zu diesen Zeiten kann keiner mehr zurück, 20 Jahre Zeitgeist erlauben keine dauerhaften Squash-Kämpfe mehr, aber daß Elemente dieser Art im Hauptprogramm von WWE fehlen, wird ja auch bei NXT überdeutlich, wo Hunter (oder wer auch immer bookt) auf viele Zutaten aus dieser Zeit zurückgreift. Und siehe da: Der Kram wird derzeit immerhin von den sonst eher WWE-unverträglichen "hardcore fans" gefeiert.

Heute geht es mir tierisch auf den Kranz, wenn selbst wichtige Kämpfe von den Kommentatoren durch irgendwelchen Müll null und nichtig gequatscht werden. Damals nutzte man ganz andere Mechanismen, die so simpel sind, daß ich wirklich nicht weiß, warum sie nicht zumindest ab und zu mal aufgegriffen werden: Da bekämpft ein Diesel bspw. Randy Random und während er visuell drei Minuten lang seine Kraft und Trademark-Manöver demonstriert, reden McMahon, Monsoon, Savage oder wer auch immer gerade am Start ist über dessen aktuelle Fehde und die vielen Fragen, die noch beantwortet werden müssen. Ergo: Nach einem dreiminütigen Squash weiß ich besser über alles Bescheid, als wenn ein Wade Barrett in identischer Länge einen Jack Swagger wegputzt und ich trotzdem keinen Schimmer hab was abgeht, weil nicht mal die Kommentatoren diesen Kampf mit auch nur irgendeiner Relevanz betrachten und lieber schlechte Witzchen reißen.

[SephirodEh Malla!]

Freue mich so unglaublich auf Ultima Lucha morgen, das Finale der ersten Season von Lucha Underground wird der Wahnsinn. Der erste Part war ja schon stark, morgen dann 2 Stunden. Jedes Match hat so eine große und sinnige Story. Glaube kein Pay Per View der letzten Jahren von WWE oder TNA war nur annähernd so gut aufgebaut.

Und das ist leider keine Übertreibung...

[SteffenKing Of Stooge Style]

Da hast du ein gutes Thema angeschnitten! Ich freue mich gerade wie ein Kind zu Weihnachten darauf, daß Sonntag die Pre-Season der NFL startet, vor wichtigen UFC-Events mit dicken Cards bin ich supernervös ... aber Wrestling? Ja, gute Frage! Aus dem Stegreif habe ich keine Ahnung, wann ich das letzte Mal richtig Bock auf einen Event hatte. Am ehesten wXw (Carat, WTL, irgendwelche gemeinsamen Sachen mit Chris etc.), da kommt aber gleichzeitig die Freude auf das Gesamtspektakel auf, das mitunter gar nicht "nur" auf die Veranstaltung an sich beschränkt ist. Meist habe ich also dann eher Bock auf Live-Wrestling, Suff und gute Kumpels. Zu begeistern bin ich am Ring sowieso für alles!

Eigentlich echt traurig, daß ich gerade nicht mal im Ansatz weiß, wann ich zuletzt Heißhunger auf einen Wrestling-Event hatte. Und das, obwohl ich sogar nahezu täglich was schaue.

[SephirodEh Malla!]

Mein Gott war das ein geiles Match zwischen Vampiro und Pentagon Jr. vor allem hätte ich nicht gedacht das Vampiro noch so sicke Spots nimmt, krass. Mit diesem Match und der Storyline hat Vampiro Pentagon Jr. so over gebracht. Abnormal.

Unter dem Gesichtspunkt das Pentagon Jr. erst 5 Jahre aktiv ist macht es das Match und generell seine Leistung nochmals größer!

[SephirodEh Malla!]

Hier noch mein Review zur Show.

Spoiler:

[Golden BoyPhenomenal One]

Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich das traurige Piper-Thema an dieser Stelle mal überspringe. Mich hat lange kein Tod mehr so schockiert. Zumal "Hot Rod" in den letzten Wochen ja auch recht fit wirkte ...  

Wie zumindest der olle Show weiß, schaue ich mich gerade durch das Jahr 1994 der WWF. Da "Monday Night Raw" nur 'ne Stunde lang war und aus vielen Jobber-Kämpfen bestand, geht das abends immer mal gut weg. Vorher kannte ich nur die fünf PPVs aus dem Jahr -- nun bin ich doch überrascht, wie anders sich die "New Generation" im Kontrast zu meinen Erwartungen anfühlt. Mit den heutigen Maßstäben ist es richtig ungewohnt, daß es allen Kämpfern wirklich noch darum geht, zu gewinnen. Da attackiert ein Face-Tatanka beim KOTR auch mal einen Heel Owen Hart vor dem Ringgong ... und es gilt schlichtweg als clever, weil der Weg zum Finale lang und erschwerlich ist. Drei Wochen später gewinnt Heel Jeff Jarrett durch Countout gegen Face-Tatanka und fordert sofort einen Re-Start, weil er nur durch klare Siege bekannt sein möchte.

In einer Zeit, in der 80 Prozent aller Heels aus Faulheit nur noch "chickenshit" sind und sich die Authority jede Logiklücke durch totalen Quatsch wie "best for business" rechtfertigt, ist das gerade unheimlich erfrischend. Konfrontationen, die heute in zwei Wochen durchgezogen werden, dauerten damals ein halbes Jahr und wurden nacheinander logisch aufgebaut und pünktlich zum PPV vertieft. Klar, zu diesen Zeiten kann keiner mehr zurück, 20 Jahre Zeitgeist erlauben keine dauerhaften Squash-Kämpfe mehr, aber daß Elemente dieser Art im Hauptprogramm von WWE fehlen, wird ja auch bei NXT überdeutlich, wo Hunter (oder wer auch immer bookt) auf viele Zutaten aus dieser Zeit zurückgreift. Und siehe da: Der Kram wird derzeit immerhin von den sonst eher WWE-unverträglichen "hardcore fans" gefeiert.

Heute geht es mir tierisch auf den Kranz, wenn selbst wichtige Kämpfe von den Kommentatoren durch irgendwelchen Müll null und nichtig gequatscht werden. Damals nutzte man ganz andere Mechanismen, die so simpel sind, daß ich wirklich nicht weiß, warum sie nicht zumindest ab und zu mal aufgegriffen werden: Da bekämpft ein Diesel bspw. Randy Random und während er visuell drei Minuten lang seine Kraft und Trademark-Manöver demonstriert, reden McMahon, Monsoon, Savage oder wer auch immer gerade am Start ist über dessen aktuelle Fehde und die vielen Fragen, die noch beantwortet werden müssen. Ergo: Nach einem dreiminütigen Squash weiß ich besser über alles Bescheid, als wenn ein Wade Barrett in identischer Länge einen Jack Swagger wegputzt und ich trotzdem keinen Schimmer hab was abgeht, weil nicht mal die Kommentatoren diesen Kampf mit auch nur irgendeiner Relevanz betrachten und lieber schlechte Witzchen reißen.

Dem stimme ich vollkommen zu. Als "Est. 1990" Fan ist mir die heutige Art der WWE...boah wie ich dieses E schon hasse...Präsentation ebenfalls ein Dorn im Auge. Mittlerweile habe ich mich aber damit abgefunden, dass wir damals eben Wrestling geguckt haben während wir heute eben Sports Entertainment sehen. Das kann gar nicht das gleiche Produkt sein.

[SteffenKing Of Stooge Style]

Ist es auch nicht. Wirklich nicht. Der Vergleich hinkt an allen Ecken und Enden:

Monday Night RAW '94: 45 Minuten lang, ein wichtiger Kampf, zwei oder drei "belanglose" Squashes, ein paar Interview-Segmente. Klingt total lahm, ist es aber witzigerweise überhaupt nicht. Jedem Kampf wird eine gewisse Relevanz beigemessen, Fehden werden dauerhaft erwähnt und erklärt. Die Interviews wirken zudem trotz total lächerlicher Gimmicks (Duke Droese und Konsorten!) sehr persönlich und organisch. Da verhaspelt sich der 1-2-3 Kid mal, ganz egal. Dann wiederholt sich der Hitman oder hat total offensichtliche kleine Hänger in der Promo -- komplett bums. Eben dadurch wirken die Wrestler sogar noch wie reale Menschen und nicht wie Roboter. Kämpft der Undertaker im Free TV oder gibt es ein Match um die World Heavyweight Championship, wird das im Vorfeld beworben und als riesige Sache verkauft. Auch Rückblicke auf den letzten oder eine Vorschau auf den nächsten PPV gibt es permanent, so daß mit einfachen Mitteln Vorfreude, Interesse und Spannung generiert werden. In gerade mal einer Stunde ist der geneigte Zuschauer bestens informiert und weiß, was er in den nächsten Tagen und Wochen zu erwarten hat.

RAW heute: 135 Minuten lang, Top-Produktion, tonnenweise Stars und jede Woche Matches, die einem PPV würdig wären ... und trotzdem ist das Resultat öfter scheiße als gut, meistens sogar völlig unerträglich. Alle sieben Tage werden so viele Knaller-Paarungen ohne Sinn und Verstand verballert, daß es gruselig ist. Es gibt kaum noch einen Aufbau, die Kommentatoren gehen hin und wieder nicht mal auf die Matches ein, sondern haben viel wichtigeren Smalltalk zu halten. Dazu kommen Logiklücken noch und nöcher, es gibt ständig gar keinen roten Faden mehr, sondern nur noch "Impact des Impact wegen", der dann aber leider doch keinen Impact hat, weil sowieso schon jeder weiß, daß der Mist in zwei, drei Wochen nicht mehr thematisiert wird. Früher wurden nennenswerte Matches über Wochen hinweg aufgebaut, heute gibt es (als total beliebiges Beispiel!) World Champion CM Punk gegen Intercontinental Champion Daniel Bryan einfach mal so. Die ganzen bis ins letzte Detail gescripteten Interview-Segmente sorgen obendrein dafür, daß viele Wre... Entertainer wie seelenlose Rollen, nicht aber wie nachvollziehbare und am Erfolg interessierte Sportler wirken.

Was für eine Scheiße, ehrlich!

[Mr. McMahonWriSpis Kneipenwirt]

Haya du bist echt "da man" ich finde es echt super wie du den Sachverhalt sezzierst und meine Meinung damit voll triffst.
Ich fand damals dein WWF Diary klasse undich würde echt gerne mal wieder etwas in diese Richtung lesen. Du hast echt einen großen Sachverstand und einen duften Geschmack.

[Chase!WriSpis Kneipenwirt]

"Da man" Mecces lobt "da man" Haya Ich finde euch ehrlich gesagt beide genial. Wie groß müsste da ein Crossover von euch sein?

[SteffenKing Of Stooge Style]

Vielen Dank für das Lob von euch beiden!

Durch den hohen 1994-Konsum sammel ich gerade tatsächlich schon ein paar Ideen, um eventuell mal ein Diary aus der Zeit zu starten. Die "Arbeit" hält sich in Grenzen, die kurzen RAWs sollten hoffentlich auch schnell von der Hand gehen. Ist zum Lesen vielleicht nicht superspannend, wäre aber mal einen Versuch wert. Vor allem, weil ich damals selbst noch kein Fan gewesen bin und gerade riesigen Spaß daran habe, mich in diese Zeit hineinzudenken.

Aus einem Gespräch mit unserem Golden Boy fiel letzte Woche noch ein weiterer interessanter Aspekt in die Waagschale. Er mochte die Zeit als Fan nämlich nicht allzu sehr! Und wenn man gerade das Jahr 1995 betrachtet, ergeben sich wirklich viele Chancen, einiges besser (oder zumindest anders) zu machen. Die WCW wurde "hoganisiert", die große Fehde mit Flair am Ende genauso in den Sand gesetzt wie die Fehde mit Sting; bei WWF gingen die Titelregentschaften von Diesel und Mabel ordentlich in die Hose. Dazu blieb WrestleMania XI hinter den Erwartungen zurück: LT gegen Bigelow war wenigstens noch ein astreines Spektakel, ansonsten war Diesel gegen Michaels schwächer als erwartet, Hitman gegen Backlund nicht das Gelbe vom Ei und Taker gegen Bundy ... na ja, ziemlich vernachlässigenswert. Ich sehe auch enorm viel Potential in einer Umkehrung der ganzen Savage-Angelegenheit. Der wurde von Vince damals bekanntlich als zu verbraucht für die "New Generation" angesehen und für das halbe Gehalt ans Kommentatoren-Pult gesetzt, bis der Vertrag auslief. Das geht ja wohl besser!

Zu viel versprechen möchte ich natürlich nichts, aber die Sterne stehen derzeit ganz gut für so 'ne Geschichte!

[Chase!WriSpis Kneipenwirt]

Das sind richtig nette Ansatzpunkte, da bekomm ich ja auch glatt Lust in die Tasten zu hauen.

[ChrisKölsche Wuchtbrumme]

Ich hab mir mal Lucha Underground runtergezogen, und eben erstmal ins Match von Vampiro und Pentagon Jr. reingeschaut. Das ist ein astreines Death Match wie es bei Mid-South usw. ebenfalls zu sehen ist. Bin wirklich froh, das Pentagon nun auch außerhalb von MX die Pops bekommt (bspw. anhand Sephis Ava).

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